Burnout-Prävention

Burnout – die stille Epidemie unserer Zeit

Burnout ist längst mehr als ein individuelles Erschöpfungsproblem. Es ist eine gesellschaftliche Realität, die in vielen Bereichen noch immer unterschätzt oder tabuisiert wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt Burnout seit 2019 offiziell als arbeitsbezogenes Phänomen und beschreibt es als einen Zustand, der entsteht, wenn anhaltende Stressbelastung nicht erfolgreich bewältigt werden kann. Das Syndrom würde im neuen internationalen Klassifikationssystem der WHO, dem ICD-11, offiziell aufgenommen.

Burnout ist damit kein „Versagen“ – es ist eine chronische Überforderung des gesamten Systems, die Körper, Geist und Emotionen gleichermaßen betrifft.

Die moderne Forschung zeigt klar: Burnout ist das Ergebnis aus dauerhaftem Stress, fehlender Regeneration, zu viel Verantwortung und zu wenig Unterstützung.

Die drei Kernmerkmale laut WHO

Burnout zeigt sich wissenschaftlich definierbar durch drei zentrale Dimensionen:

  1. Emotionale Erschöpfung – nichts geht mehr, selbst kleinste Aufgaben überfordern.
  2. Depersonalisierung / innere Distanz – Rückzug, Zynismus, „funktionieren statt leben“.
  3. Leistungseinbruch – der Zugang zu den eigenen Fähigkeiten geht verloren, man fühlt sich ineffektiv, leer, blockiert.

Diese Merkmale sind nicht „eingebildet“, sondern biologisch messbar: Nervensystem, Hormone, Immunsystem und Gehirnstrukturen verändern sich unter chronischer Belastung.

Wie Burnout entsteht – wissenschaftlich betrachtet

Burnout ist kein plötzliches Ereignis. Es entwickelt sich in Stufen, langsam und oft unbemerkt:

  • idealistischer Leistungsanspruch, Perfektionismus
  • Überengagement & Überlastung
  • Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse
  • chronische Müdigkeit & Schlafstörungen
  • Reizbarkeit, emotionale Abflachung
  • körperliche Beschwerden (Herzrasen, Verspannungen, Verdauung, Infektanfälligkeit)
  • sozialer Rückzug
  • Gefühl von Hoffnungslosigkeit oder Sinnverlust

Besonders gefährdet sind Menschen, die viel Verantwortung tragen – beruflich, familiär oder emotional. Und: Frauen, vor allem Mütter, sind überdurchschnittlich betroffen, weil sie häufig mehrere Rollen gleichzeitig erfüllen (Care-Arbeit, Mental Load, Erwerbsarbeit, Haushalt, Erwartungen …).

Burnout bei Müttern – ein kaum besprochenes Thema

Burnout in der Mutterrolle ist gesellschaftlich oft tabuisiert, obwohl die Datenlage eindeutig ist:

Frauen zwischen 30 und 50 Jahren gehören zu den am stärksten belasteten Gruppen.

Kinderbetreuung, Haushalt, mentale Verantwortung, Partnerschaft, berufliche Anforderungen – all das führt zu einem unsichtbaren Dauerstress, der kaum Anerkennung findet.

Viele Mütter funktionieren weiter, obwohl sie längst am Limit sind.

Selbstfürsorge fällt hinten runter.

Und Erschöpfung wird als „normal“ hingenommen.

Dabei ist sie ein Warnsignal. Ein Hilferuf des Systems.

Ich spreche aus eigener Erfahrung.

Ich habe meinen eigenen Turnaround erlebt. Als ich nach unserem Umzug von Düsseldorf aufs Land das Floras aufgebaut habe – neben drei Kindern, Haushalt, Partnerschaft und meinen Ausbildungen – bin ich nach einer Operation selbst in ein Burnout gerutscht. Nicht, weil ich „schwach“ war, sondern weil ich zu viel getragen habe, ohne Halt für mich selbst.

Eine Kur hat mir damals geholfen, wieder Luft zu bekommen. Aber das Entscheidende war das, was danach geschah: die tägliche Praxis, die kleinen Schritte, die achtsame Selbstbeobachtung, die mich bis heute daran erinnert, immer wieder bewusste Pausen zu machen und zu entschleunigen.

Diese Erfahrung hat mich verändert. Ich habe eine Burnout-Weiterbildung absolviert, um tiefer zu verstehen, wie Erschöpfung entsteht – und wie man ihr bewusst begegnet.


Was in der Burnout-Begleitung zentral ist

In der präventiven Arbeit stehen mehrere Elemente im Fokus:

  • Stressbiologie verstehen: Wie reagiert dein Nervensystem? Warum bist du so erschöpft?
  • Ressourcen aktivieren: Was nährt dich? Was stabilisiert dich?
  • Selbstfürsorge etablieren: nicht theoretisch, sondern praktisch, im Alltag.
  • Grenzen setzen & Prioritäten klären
  • Körperorientierte Regulation: Atmung, Somatics, Entspannung, Embodiment.
  • Gedankenmuster erkennen und liebevoll verändern
  • Energiehaushalt neu ordnen (Spoon-Theorie, Micro Habits, Pausenrituale)

Der Schlüssel ist: Nicht alles auf einmal – sondern in kleinen, realistischen Schritten, die dein Nervensystem wirklich integrieren kann.

Genau das lernst du in meinem Mindful Empowerment Mentoring – wieder mehr auf dich zu hören, dein System zu verstehen, für dich zu sorgen – Tag für Tag.

Du fühlst dich angesprochen? Dann bekomme hier einen ersten Eindruck (externer Link zum Burnout-Selbsttest )